27/05/2012 – Mayday + Blockupy Frankfurt
Bericht über den 1. Mai in Porto, die Unterschiede zwischen mayday-Paraden und die europäischen Aktionstage vom 16.-19. Mai in Frankfurt
Gegeninformationen und Stellungnahmen zu aktuellen politischen Themen aus libertärer Sicht
Sonntags 20:00-21:00, Radio Orange 94.0 | Mittwochs 22:00-23:00, Radio Helsinki 92,6
Bericht über den 1. Mai in Porto, die Unterschiede zwischen mayday-Paraden und die europäischen Aktionstage vom 16.-19. Mai in Frankfurt
Gründung und Entwicklung bis 1870/71
Mit einem Beitrag von Philippe Kellermann (Ausschnitte einer Veranstaltung in der Anarchistischen Bibliothek Wien am 29.10.2011 zum Thema „Begegnungen feindlicher Brüder. Zum Verhältnis von Anarchismus und Marxismus in der Geschichte der sozialistischen Bewegung“)
Der Begriff Internationale leitet sich von der Kurzbezeichnung der 1864 gegründeten Internationalen Arbeiterassoziation (IAA) ab, die auch als Erste Internationale bezeichnet wird. Im Gegensatz zu späteren Internationalen bestanden die Mitglieder der Ersten noch aus einer Vielzahl politisch divergierender Gruppen. Während die von Marx beeinflußte sozialdemokratische Strömung zentralistische Organisationsformen, die Gründung nationaler Arbeiterparteien und die Eroberung der politischen Macht propagierte, waren die von Bakunin unterstützten Basisbewegungen föderalistisch und pluralistisch orientiert. Die Wege gingen daraufhin auseinander: Die Parteipolitik trennte sich von emanzipatorischen Basisbewegungen. In der Ersten Internationale (1864-1877) wurde dieser Konflikt erstmals ausgetragen.
„Die Erste Internationale ist eine der denkwürdigsten Episoden in der Geschichte des Sozialismus. (…) Millionen Arbeitern erschien sie als eine legendäre Gestalt, in die sie überschwengliche Hoffnungen setzten. (…) Die Kabinette Europas beschäftigten sich mit Plänen ihrer Ausrottung. In Frankreich und Spanien wurde sie durch Sondergesetze verfolgt, in der österreichisch-ungarischen Monarchie und im Deutschen Kaiserreich als staatsgefährlich verfemt, vom Papst als ‚Feind Gottes und der Menschheit’ verdammt. Mit der Ersten Internationale, viel bewundert und geschmäht, betrat der Sozialismus als eine Weltbewegung die Bühne der Geschichte.“ (J. Braunthal 1978, S. 101).
Durch die ‚Erfolge’ der parteipolitisch organisierten Sozialdemokratie und seit 1917 dazukommend, der kommunistisch sich definierenden staatssozialistischen Projekte, wurde die Rolle und Bedeutung des Anarchismus als Teil der sozialistischen Bewegung und Konkurrenzprojekt zu diesen (weitestgehend) hegemonialen Strömungen unterbelichtet oder verschwiegen.
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