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26/07/2020 – Arbeitsbedingungen in der Fleischindustrie – in Zeiten von Corona (Podiumsdiskussion)

Deutschland ist nicht nur Exporteuropameister sondern auch das Schlachthaus Europas – ermöglicht durch ein Werkvertragsarbeitssystem, das die Industrie mit osteuropäischen Leiharbeiter_innen zum Dumpinglohn beliefert. Nach langjährigen Kämpfen – nicht zuletzt befeuert durch Coronahotspots in der Schlachtindustrie – scheint dieses “Erfolgsmodell” endlich ins Wanken zu geraten. In diesem Kontext veranstaltete das Bündnis „Gemeinsam gegen die Tierindustrie“ Ende Mai dieses Jahres Aktionstage in Solidarität mit den Arbeiter_innen in der Tierindustrie. Auftakt war ein Podiumsgespräch, wo Vertreter_innen verschiedener engagierter Organsiationen ihre Forderungen diskutierten und auch der Frage nachgingen, ob vielleicht die weltweite Coronapandemie auch als Chance zur Skandalisierung und nachhaltigen Veränderung dieser Arbeitsumstände begriffen werden kann. Ausschnitte aus diesem Gespräch sind in dieser Sendung zu hören.

Teilnehmende:
* Jessica von der aktion gegen arbeitsunrecht, Initiative für Demokratie in Wirtschaft & Betrieb, https://arbeitsunrecht.de
* Guido von der Arbeitslosenselbsthilfe Oldenburg (ALSO), https://www.also-zentrum.de
* Luis von der Freien Arbeiterinnen- und Arbeiter-Union (FAU), Gewerkschaft, https://www.fau.org
* Friederike vom Bündnis Gemeinsam gegen die Tierindustrie, https://gemeinsam-gegen-die-tierindustrie.org

Die Diskussion in voller Länge sowie Podcasts und Videos auf dem Youtube-Channel des Bündnisses.

15/12/2019 – Die radikale Linke und die Klimakrise: Aufstand gegen das Aussterben – Extinction Rebellion

Klimakrise, Klimahype, Klimanotstand, Klimakonferenz, Klimafinanzierung – wir sprechen mit Friederike Schmitz, einer Aktivistin von Extinction Rebellion, über XR, Kritik an XR, Antikapitalismus und Animal Rebellion und machen uns Gedanken zum Thema Green Deal.

30/12/2018 – 10 Jahre nach 2008: Teil1

Als am 21. Mai 2008 10 Personen aus der Tierrechtsbewegung in ganz Österreich mit zum Teil gezogenen Waffen aus ihren Betten geholt und in U-Haft gesteckt und über 20 Häuser, WGs und Vereinslokale Hausdurchsuchungen unterzogen wurden, hat das nicht nur das Leben der Betroffenen verändert. Die Auswirkungen der Repression durch eine eigens gegründete Sonderkommission “Pelztier” waren nicht nur innerhalb der Tierrechtskämpfe zu spüren, sondern zogen sich über viele Jahre nachhaltig durch alle linksradikalen Aktivitäten.
Viele Fragen sind nach wie vor offen, da z.B. Teile der Akten, in denen es um Überwachungsmassnahmen ging, nie einsehbar waren.
Bei dieser Veranstaltung werden wir in einem ersten Teil für alle, die sich nicht mehr genau erinnern können oder damals noch nicht dabei waren, zusammenfassen, was passiert ist. Im zweiten Teil stellen wir uns der Auseinandersetzung, was aus heutiger Sicht kritisch zu sehen ist mit Blick auf die Unterstützung der Betroffenen und was wir daraus für Analysen für aktuelle Anti-Repressionsarbeit ziehen.
Eine subjektive Veranstaltung von und mit ehemaligen Angeklagten und antirep2008-Menschen ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

02/12/2018 – Veganismus als dekoloniales Projekt – Food Activism in Mexiko

Im sehr persönlich gehaltenen Gespräch mit dem indigenen, mexikanischen Tierrechtsaktivisten Gerardo Wvtko Tristan geht es um die Positionen von Nicht-Weißen, queeren Aktivist_innen in der linken Tierrechtsbewegung und wie sich dies in veganen Diskursen ausdrückt. Wvtko ist Mitbegründer der Organisation Faunacción, die mit ihrem Foodtruck ‘El Molcajete’ versucht, die Auswirkungen postkolonialer Umstände auch auf die Ernährung in den Fokus zu nehmen. Wvtkos Erzählungen geben aber auch einen Einblick, was unter ‘Food Decolonisation’ im US-mexikanischen Zusammenhang zu verstehen sein kann.

Als am 1. Jänner 1994 in Chiapas/Mexiko die Zapatist_innen den bewaffneten Aufstand ausriefen, hatte das weitreichende Auswirkungen auf die mexikanische Gesellschaft und weit darüber hinaus. Auch war die Raumnahme der indigenen Armee und ihrer Unterstützer_innen ein wichtiger Impuls für eine globale antikapitalistische Bewegung wirtschaftliche Ausbeutung und Ungleichheit wieder verstärkt auf die Straße zu tragen.

Die Auseinandersetzung mit der Unsichtbarmachung Indigener in Mexiko hat aber auch für viele Menschen eine sehr persönliche Reflexion über ihre eigene Stellung in der Gesellschaft ausgelöst, die unser Verhältnis zueinander, das zu Traditionen, aber auch unser Verhältnis zu Tieren ordentlich durcheinander rütteln kann.

Eine Sendung der Basisgruppe Tierrechte.

11/11/2018 – “Morgens jagen, nachmittags fischen, abends Viehzucht” – und jetzt vegan? Teil 2

Die Linksradikalen, Marx und Tierbefreiung – Teil 2: Das Bündnis Marxismus und Tierbefreiung
Im zweiten Teil dieser Sendung – wieder gestaltet von und mit der Basisgruppe Tierrechte (BAT) – wird die aktuelle Rezeption von Marx in der Tierbefreiungs-Bewegung nachgezeichnet, im Zuge dessen folgt eine Auseinandersetzung mit dem Thesenpapier des Bündnis Marxismus und Tierbefreiung.

02/09/2018 – “Morgens jagen, nachmittags fischen, abends Viehzucht” – und jetzt vegan?

Die Linksradikalen, Marx und Tierbefreiung – Teil 1
In der Sendung der BAT (Basisgruppe Tierrechte) – es ist ein Prequel zur Beschäftigung mit aktuellen Bestrebungen, Marxismus und Tierbefreiung zu verbinden, im zweiten Teil – erfolgt eine fragmentarische Rekapitulation der Tierrechtsbewegung (v.a. im deutschsprachigen Raum) in Hinblick auf ihre theoretische Auseinandersetzung mit Marxismus. Gefeatured werden u.a. die „unity of oppression“-Theorie, Barbara Noskes Beschäftigung mit dem Marxschen Begriff der Entfremdung und die Hinwendung der herrschaftskritischen Szene zur Kritischen Theorie der Frankfurter Schule.

19/11/2017 – Die Verbundenheit

Eine zentrale politische Aufgabe unserer Zeit besteht darin, Grenzen als menschengemacht zu hinterfragen, umzudeuten, einzureißen und zu verschieben, sagt Hilal Sezgin, Philosophin, Autorin und Aktivistin, die mit vierzig Schafen und anderen Tieren zusammenlebt. In einem Vortrag von Anfang November, aus dem in der Sendung Ausschnitte zu hören sind, betont Hilal Sezgin im Sinne einer feministischen Care Ethik die Verbundenheit zwischen den Menschen – und zwischen Menschen und Tieren, und problematisiert lineare Fortschrittsmodelle, wie sie auch von sozialen Bewegungen zuweilen bedient werden.

12/02/2017 – “We will stay with you until it ends.”

“Getroffen hat es eine, gemeint sind wir alle” heißt es oft – der staatlichen Repression versuchen wir mit Solidarität zu begegnen. In der Sendung erzählen zwei von Repression betroffene Tierbefreiungsaktivistinnen von dieser schwierigen Zeit und davon, was an Unterstützung für sie geleistet wurde – und was gefehlt hat: vor allem empathische, emotionale und psychologische Unterstützung. Auch braucht Solidaritätsarbeit für Gefangene einen langen Atem: Nicht nur im Fall langjährger Haftstrafen, auch nach bereits erfolgter Enthaftung sind Betroffene oft weiterhin auf Solidarität angewiesen. Die frühere SHAC-Aktivistin Nicole Vosper reflektiert außerdem über problematische Aspekte der SHAC-Kampagne.
Unterstützt Sven und Natasha, deren Auslieferung aus den Niederlanden nach Grobritannien unmitelbar bevorsteht, wo sie wegen Aktionen gegen die Tierversuchsindustrie vor Gericht gestellt werden sollen!
Unterstützt Marius Mason der gerade eine fast 22-jährige (!) Strafe für Aktionen gegen Umweltzerstörung und Gentechnologie absitzt!

11/12/2016 – Tierbefreiung und Klimabewegung: “Wir haben sehr ähnliche Gegner_innen”

Seit einem Jahr versucht das Netzwerk “Animal Climate Action” auszuloten, wo es Möglichkeiten gibt, die Themen Tierbefreiung, Klimaaktivismus und Gesellschaftskritik zusammen zu bringen. Im Interview mit Karl vom ACA-Netzwerk sprechen wir über gemeinsame Projekte, inhaltliche und aktivistische Anknüpfungspunkte sowie darüber, was die beiden verschiedenen Bewegungen voneinander lernen können.

06/12/2015 – “…then something else happened, another moment that changed everything for me.”

Im Juni 1998 steht Josh Harper vor einem Zaun – und vor einer Entscheidung, die sein Leben verändern wird. In einem sehr persönlich gehaltenen Vortrag erzählt der US-Aktivist von seiner Jugend, seinem politischem Aktivismus und von persönlicher Betroffenheit als Movens seines Engagements für die Befreiung der Tiere. In seiner Reflektion spart er nicht mit Selbstkritik an Militanzfetisch und Machismo der Szenekultur und erinnert an die Anfänge der Tierrechtsbewegung in England, als radikale Aktionen für Tiere noch auf weitaus mehr öffentliche Unterstützung zählen konnten – und ruft zur Revolution auf.

01/11/2015 – Wiesenhofs Hühnerimperium: “Wenn’s noch mehr Ärger gibt, machen wir den Laden dicht.”

Deutschland entwickelt sich zum Schlachthaus Europas. Immer mehr Megaschlachthöfe werden gebaut, immer mehr, immer größere Mastbetriebe, um deren Kapazitäten maximal auszuschöpfen; ermöglicht durch ein System, das den Unternehmen osteuropäische Leiharbeiter_innen zum Dumpinglohn zur Verfügung stellt. Pionier dieser Agrarindustrialisierung ist die PHW-Unternehmensgruppe mit ihrer Marke “Wiesenhof”, Deutschlands Marktführer in Sachen Geflügelfleisch. Aber es regt sich Widerstand. Gemeinsam mit lokalen Initiativen und Naturschutzorganisationen versuchen antikapitalistisch orientierte Tierbefreiungskampagnen diesem Expansionskurs etwas entgegenzusetzen. In der Sendung ein Interview mit zwei Aktivist_innen von der “Kampagne gegen Tierfabriken” und “Mastanlagen Widerstand”, dazu Zitate aus dem Krimi “Am zwölften Tag” von Wolfgang Schorlau.

16/11/2014 – „Deal with HLS – deal with SHAC!“ Die Kampagne „Stop Huntingdon Animal Cruelty“ (SHAC) ist Geschichte

Im August 2014 ging die Tierrechtskampagne „Stop Huntigdon Animal Cruelty“ (SHAC) nach tausenden Demos und Aktionen in über zwanzig Ländern zu Ende, ohne dass ihr programmatisches Ziel, die Schließung von Europas größtem Tierversuchsauftragslabor „Huntingdon Life Sciences“ (HLS) erreicht worden wäre. Nach einer skizzierten Darstellung des shac style campaigning reflektiert Josh Harper, ehemals Aktivist bei SHAC USA, über Erfolge und Fehler dieser bis dato größten internationalen grassroots Tierrechtskampagne. Zehn der fünfzehn Jahre von SHAC waren von Repression begleitet gewesen, viele Aktivist_innen wurden zu Haftstrafen verurteilt. Gegenwärtig ist noch das „Blackmail 3“-Verfahren am Laufen, im Mai 2014 wurde Debbie Vincent zu sechs Jahren Haft verurteilt.
In einem ausführlichen Interview mit Andy Stepanian haben wir uns schon in einer früheren Sendung mit SHAC beschäftigt, über die Repression in den USA hat auch Will Potter mit uns gesprochen.

15/06/2014 – Politics of Sight: Wie wird Gewalt normalisiert?

Wie wird in modernen Gesellschaften Gewalt normalisiert? Um diese Frage zu beantworten begab sich der Politikwissenschaftler Timothy Pachirat an einen Ort, wo Gewalt zum Arbeitsalltag gehört: Für sein Buch “Every Twelve Seconds – Industrialized Slaughter and the Politics of Sight” hat Pachirat fünf Monate undercover in einem “Vorzeigeschlachtbetrieb” ins Omaha, Nebraska, gearbeitet.
In Ausschnitten aus einem Vortrag und einem Interview vom März dieses Jahres erzählt er nicht nur vom gleichfalls monotonen wie blutigen harten Alltag der Arbeiter_innen, sondern auch davon, wie in modernen Gesellschaften Gewalt nicht abgeschafft, sondern unsichtbar gemacht wird – sogar wenn sie buchstäblich vor unseren Augen passiert.
Mit seinem Konzept der “Politik der Sichtbarkeit” möchte er fassbar machen, dass es noch lange nicht ausreicht, Transparenz zu schaffen, ein “Übel” sichtbar zu machen, um den Anstoß zu dessen Abschaffung zu geben. Dies stellt nicht zuletzt auch für Aktivist_innen für die Befreiung der Tiere eine bittere Lektion dar – besteht doch ein großer Teil ihres Aktivismus darin, das in den Institutionen der Tierausbeutung versteckte Tierleid sichtbar zu machen.