Deutschland ist nicht nur Exporteuropameister sondern auch das Schlachthaus Europas – ermöglicht durch ein Werkvertragsarbeitssystem, das die Industrie mit osteuropäischen Leiharbeiter_innen zum Dumpinglohn beliefert. Nach langjährigen Kämpfen – nicht zuletzt befeuert durch Coronahotspots in der Schlachtindustrie – scheint dieses “Erfolgsmodell” endlich ins Wanken zu geraten. In diesem Kontext veranstaltete das Bündnis „Gemeinsam gegen die Tierindustrie“ Ende Mai dieses Jahres Aktionstage in Solidarität mit den Arbeiter_innen in der Tierindustrie. Auftakt war ein Podiumsgespräch, wo Vertreter_innen verschiedener engagierter Organsiationen ihre Forderungen diskutierten und auch der Frage nachgingen, ob vielleicht die weltweite Coronapandemie auch als Chance zur Skandalisierung und nachhaltigen Veränderung dieser Arbeitsumstände begriffen werden kann. Ausschnitte aus diesem Gespräch sind in dieser Sendung zu hören.
Teilnehmende:
* Jessica von der aktion gegen arbeitsunrecht, Initiative für Demokratie in Wirtschaft & Betrieb, https://arbeitsunrecht.de
* Guido von der Arbeitslosenselbsthilfe Oldenburg (ALSO), https://www.also-zentrum.de
* Luis von der Freien Arbeiterinnen- und Arbeiter-Union (FAU), Gewerkschaft, https://www.fau.org
* Friederike vom Bündnis Gemeinsam gegen die Tierindustrie, https://gemeinsam-gegen-die-tierindustrie.org
Die Diskussion in voller Länge sowie Podcasts und Videos auf dem Youtube-Channel des Bündnisses.
Schlagwörter: aktivismus, arbeitskaempfe, Arbeitskampf, arbeitskämpfe, deutschland, fleischindustrie, proteste, tierbefreiung
Am “Tag der Arbeitslosen”, der in Österreich vor allem dominiert ist von kirchlich organisierten Jobbörsen hört ihr die Lesung von Auszügen aus zwei Artikeln von Vilma Ritschel (1882-1960), die in der von ihr 1930/31 herausgegebenen anarchistischen Zeitschrift Contra erschienen sind. Vilma Ritschel hat sich stark in der Arbeitslosenbewegung engagiert und thematisiert das auch in ihren Artikeln:
Rauf’ ma, euer Gnaden (Contra, 1.Jg/Nr. 2 1930)
Vernunft und Herz in der Arbeitslosenbewegung (Contrag, 2.Jg/Nr. 3 1931)
Aufgenommen wurde die Lesung im Dezember 2016 im Perinetkeller.
Schlagwörter: arbeiterinnenbewegung, arbeitskämpfe, bedingungsloses grundeinkommen, Frauengeschichte, geschichte, organisierung, selbstverwaltung, zwischenkriegszeit
In dieser Sendung thematisieren wir (Potlatch) den armenischen Anarchismus im Osmanischen Reich um die Jahrhundertwende. Hierzu werden zwei armenische Anarchisten kurz vorgestellt: Alexandr Atabekian und Christapor Mikaelian.
Es wird eine Linie von Wien nach Konstantinopel gezogen und auf einige wichtige Ereignisse hingewiesen, sowie auf eine der dramatischsten Katastrophen, den Genoizid am armenischen Volk und dessen Hintergründe
Außerdem gibt es einen Ausschnitt aus einem Interview mit Aktivist_innen von DAF Istanbul, einem Netzwerk von Kollektiven in der Türkei.
Schlagwörter: arbeitskämpfe, armenien, genozid, geschichte, osmanisches reich, propaganda der tat, türkei
Ausschnitte aus zwei Veranstaltungen, die im Februar in Wien stattgefunden haben zu den aktuellen Entwicklungen in Griechenland:
Das kapitalistische Spardiktat der Troika aus EU-Kommission, EZB und IWF treibt die Menschen in Griechenland in Armut und Verzweiflung. Entlassungen, Lohnkürzungen, Arbeitslosigkeit, Auswanderung und Suizide aus Verzweiflung sind Alltag. Zudem mehren sich die Berichte massiver rassistischer Gewalt – verantwortlich für die pogromartigen Ausschreitungen ist die faschistische Bewegung “Goldene Morgenröte (Chrisi Avghi), die auf steigenden Rückhalt in der Bevölkerung und im Polizeiapparat zählen kann. Darüber hinaus blasen Staat und Nazis verstärkt zum Angriff auf die anarchistische Bewegung und selbstverwaltete Strukturen.
Gegen diese Politik regt sich Gegenwehr: Anarchistische Mobilisierungen, antifaschistische Aktionen, Kollektivgründungen, Landbesetzungen und selbstbestimmte Arbeitskämpfe sind die emanzipatorische Seite der Entwicklung.
Schlagwörter: arbeitskämpfe, griechenland, rassismus, rechtsextremismus, selbstverwaltung