Auf der Basis von Interview-Ausschnitten stellen wir antirassistische und queer-feministische Gruppen in Athen vor, ihren Widerstand gegen die staatliche Krisenpolitik, steigenden sozialen und institutionellen Rassismus, Sexismus und Homophobie. Diskutiert werden Fragen von Vernetzung, gesellschaftlichem Wandel, Herrschaft und Widerstand. …weiterlesen
[Aufgrund von technischen Komplikationen ist die Sendung ein wenig kürzer ausgefallen…]
Eine Sendung zu revolutionären und anarchistischen Gefangenen, Repression und Solidarität. Beiträge zu Sonja Suder, Thomas Meyer-Falk, Nicola Gai und Alfredo Cospito, Repression in Spanien, Culmine etc…
Vor rund hundert Jahren schrieb die Anarchistin Louise Michel: „Wenn unsere verfluchte Zeit abgelaufen ist, wird der Tag kommen, da der bewusste und freie Mensch weder Mensch noch Tier quälen wird. Diese Hoffnung ist es wert, durch das Grauen des Lebens hindurch zu gehen.“ So weit sind wir heute in beiderlei Hinsicht nicht. Und das Verhältnis zwischen Anarchismus und Tierbefreiung ist noch immer kein einfaches. In der Sendung lassen wir einige historische anarchistische Stimmen zum Thema Engagement für Tiere/Vegetarismus zu Wort kommen. …weiterlesen
Fast auf den Tag genau jährt sich heute zum 75. Mal der von den Nazis selbst als „Reichskristallnacht“ bezeichnete Novemberpogrom. Mit dem 9. November 1938 ging eine sich permanent radikalisierende antijüdische Politik der Nationalsozialisten in eine neue Phase. Während in den Jahren zuvor noch Ausgrenzung und Vertreibung im Mittelpunkt standen bedeutete der 9. November den Auftakt zur direkten Verfolgung, die dann wenige Jahre später in die „Endlösung der Judenfrage“ mündete. Somit steht die heutige Sendung des anarchistischen Radios im Zeichen des Gedenkens und Erinnerns an den 9. November 1938. Als Vorwand für den Pogrom diente den Nationalsozialisten die Exekution des NSDAP-Mitglieds Ernst Eduard von Rath in der Deutschen Botschaft in Paris durch den polnischen Juden Herschel Grynszpan. Die durch die jahrelange massive Propaganda aufgestachelte deutsche Bevölkerung konnte nun endlich ihren Hass und ihre Agressionen gegen den vermeintlichen Feind der Volksgemeinschaft freien Lauf lassen. Dabei hinterliessen sie eine blutige Spur der Zerstörung.
Wir werden zum Einstieg in das Thema dieser Sendung dem Attentat selbst genauer nachgehen. Exekutionen von Nazis sind auch jetzt gerade wieder ein brandaktuelles Thema in den Medien. Aus diesem Grund werden wir einen Blick nach Griechenland werfen und auf die dortigen Ereignisse zu sprechen zu kommen. Am 1. November wurden zwei Mitglieder der faschistischen Golden Dawn Partei, die den Saalschutz für ein Neonazi-Treffen machten, hingerichtet. Darüber werden wir ausführlich berichten und die unterschiedlich kolportierten Meldungen näher betrachten ebenso wie die Vorgeschichte: Die Ermordung des antifaschistischen Rappers Pavlos Fyssas. In Solidarität wird uns musikalisch Pavlos Fyssas und anderer griechischer Hip-Hop begleiten.
Mit der drohenden Abholzung einiger Bäume im Gezi-Park Ende Mai 2013 begannen die Aufstände und Kämpfe, die sich bis Ende Juli in der ganzen Türkei ausbreiteten, an denen sich tausende Menschen beteiligten und die weit über die Landesgrenzen hinaus unter dem Stichwort “Gezi” bekannt sind.
Zwei StudiogästInnen, die im Herbst in Istanbul und Izmir unterwegs waren, berichten von den Kämpfen in den Monaten vor Gezi wie z.B. die Vertreibungs- und Gentrificationpolitik der AKP-Regierung, der starken Ökologiebewegung und der Stimmung vor Ort.
Aufgrund der unterschiedlichen Gruppen, Menschen und politischen Meinungen, die sich an den Aufständen beteiligen, ist die Bewegung als sehr heterogen und vielfältig zu begreifen. Trotz der Bruchlinien innerhalb von Gezi gab und gibt es vielfältige Akte von Zusammenarbeit, Solidarität und gegenseitiger Hilfe, vor allem aufgrund der Heftigkeit der Repression, mit der sich die AktivistInnen konfrontiert sehen.
Ein kurzer Bericht aus Frauen/Lesben/Trans*-Zusammenhängen, Ausschnitte aus einer anarchistischen Analyse zu Gezi sowie passende Musik verschaffen den werten HörerInnen einen Einblick in die aktuelle Widerstandsbewegung in der Türkei.
Passend zum gestrigen Nationalfeiertag widmen wir uns in dieser Sendung antimilitaristischen Kämpfen im Allgemeinen und dem “War Starts Here”-Camp 2013 im Besonderen, das heuer zum zweiten Mal in der Nähe des Gefechtsübungszentrums (GÜZ) bei Magdeburg/Deutschland stattfand. Wir berichten von der internationalen Kampagne “War Starts Here”, den Rahmenbedingungen des Camps, unseren Erfahrungen vor Ort und dem erfolgreichen Aktionstag gegen das GÜZ.
Außerdem: Ein kleiner Exkurs zur Geschichte des österreichischen Nationalfeiertags und der heiligen Kuh Neutralität, die keine ist, sowie musikalischer Untermalung mit antimilitaristischen Hits.
Nachhören: Mobilisierung zum “War Starts Here”-Camp 2013
Die Eiserne Kolonne (Columna de Hierro) war eine im spanischen Bürgerkrieg tätige anarchistische Miliz. Noch lautstärker als die anderen anarchistischen Kolonnen, vertritt diese die Meinung, dass der antifaschistische Kampf (bzw. Bürgerkrieg) Hand in Hand mit einer Konsolidierung und Ausweitung der sozialen Revolution stattfinden müsste.
Am 1. Oktober 1936 verließ die Eiserne Kolonne die Front bei Teruel in Richtung Valencia, um dort ihre Vision einer revolutionären Ordnung durchzusetzen. Sie entwaffnete die verhasste städtische Wachmannschaft (Guardia Civil), drängte in das Gerichtsgebäude, um die dortigen Akten zu zerstören, und führte proletarische Enteignungen durch. Damit fingen die Anfeindungen und Verleumdungen gegen die Kolonne an: nicht nur seitens der kommunistischen und sozialistischen “Verbündeten” im Bürgerkrieg, sondern auch seitens jenen MitgliederInnen der CNT/FAI, die eine ganz andere Auffassung des antifaschistischen bzw. anarchistischen Kampfes vehement vertreten, und damals durchgesetzt hatten (was zur aktiven Teilnahme der CNT/FAI in der republikanischen Regierung geführt hatte).
Wie die anderen anarchistischen Milizen auch, sahen die AnarchistInnen der Eisernen Kolonne die Zerschlagung der Gefängnisse als eine revolutionäre Selbstverständlichkeit. Viele der dadurch befreiten Insassen entschieden sich dazu, sich ihren BefreierInnen anzuschliessen. Aus diesem Grund befanden sich unter mehreren tausend KämpferInnen der Kolonne auch hunderte ehemalige Strafgefangene des Valencianischen Gefängnisses San Miguel de los Reyes. In dieser Sendung lesen wir einen Text, der von einem solchen ehemaligen Strafgefangenen geschrieben wurde, der mit der Eisernen Kolonne kämpfte, und sich mit dieser bis zuletzt gegen die Auflösung der Milizen und gegen die durch die Regierung gezwungene Militarisierung stemmte.
Die neue Übersetzung dieses Textes stammt aus dem Buch “Die Eiserne Kolonne” von Mario Frisetti (Verlag Bahoe Books).
In der dieswöchigen Ausgabe des anarchistischen Radios diskutieren wir das vom intellektuellen Grossmeister des 20. Jahrhunderts Henri Lefebvre geprägte Recht auf Stadt anhand der Ereignisse der letzten Wochen in Wien. Dabei wird das Recht auf Stadt durchwegs kontrovers anhand der Situation der Wagentruppe Treibstoff, des aktuell gerade laufendem Urbanize Festivals der Urbanismuszeitschrift derive und in der Sportrubrik mit dem Thema Tatort Stadion besprochen.
Weiters beleuchten wir die massive Kampagne gegen die diesjährige Nationalratswahl und fragen, ob diese vielleicht einen Mitgrund für die niedrige Wahlbeteiligung lieferte.
Abschliessend erfahrt ihr, welche aktuellen Termine ihr in den folgenden Woche auf keinen Fall verpassen solltet.
Das A-Radio widmet sich der heute in Schnitzelland stattgefundenen Nationalratswahl, aktuellen Ergebnissen und Analysen aus anarchistischer Sicht.
Passend dazu präsentieren wir “ZORN – Einmalige Zeitschrift gegen Wahllüge und Politik”, ein anarchistisches Werk, das vor einigen Wochen in Wien publiziert wurde. Der Inhalt von ZORN setzt sich mit allgemeinen Texten gegen Wahlen sowie der speziellen österreichischen Situation auseinander, analysiert das Verhältnis von AnarchistInnen in Vergangenheit und Gegenwart zu Wahlen und bietet eine Nachlese von interessanten historischen Texten von z.B. Albert Libertad aus dem Jahre 1906 oder einem Flugblatt aus der “Freiheit” von 1881. In der Sendung lesen wir weiters Ausschnitte aus “Der Verbrecher” vor, ein Antiwahlplakat aus Paris, das in der L’Anarchie im März 1906 erschienen ist, was ebenfalls in ZORN zu finden ist. Leider gibt es ZORN nicht online, dafür zb in der anarchistischen Bibliothek.
Abgerundet wird die Sendung mit einem Text von Wolfi Landstreicher aus der Anti-Wahl-Sonderausgabe der Münchner Straßenzeitung “Fernweh” sowie Anti-Wahl-Musik. :-)
Interview auf englisch
Seit 1988 erscheint in Berkeley, Kalifornien die Zeitung slingshot.
Zwei AktivistInnen des slingshot-Kollektivs sprechen über die Geschichte des Zeitungsprojekts und welche Themen in slingshot behandelt werden. Außerdem berichten sie über die Situation in Kalifornien, die sozialen Bewegungen der letzten Jahre und die staatliche Reaktion: die Aufrüstung der Polizei und die verschiedenen Arten der Repression – zum Beispiel, was es bedeutet, vor eine “grand jury” geladen zu werden. Sie erzählen von den Diskussionen und Aktivitäten der anarchistischen Szene, warum FTP in der bay area an jeder zweiten Hauswand steht und was fooddeserts sind.
Das Interview ist auf englisch, leider haben wir es nicht geschafft, eine Übersetzung drüber zu legen. Vielleicht können wir euch den Ball weiterspielen: gemeinsam Radio hören und übersetzen?
In der heutigen Sendung stehen die Refugee Proteste im Mittelpunkt. Es geht darum, für die nächste große Demo am 20. September zu mobilisieren (Treffpunkt um 16 h beim Omofuma-Denkmal). Deshalb haben wir Stimmen von den Refuggees eingeladen, um von der aktuellen Situation in Wien zu berichten. Die Refugees nutzen diese Gelegenheit auch dazu, um die Situation in Pakistan aus der eigenen Perspektive zu schildern. Zuerst gibt es dringende Infos von der Wagentruppe Treibstoff, die nun zum zweiten Mal in knapp zehn Tagen geräumt wurde.
Die dieswöchige Sendung hat zwei Schwerpunkte. Einerseits wird in der neuen, in unregelmässigen Abständen nun immer wiederkehrenden, Sportkolummne des anarchistischen Radios über die Riots in Hütteldorf nach dem Freundschaftsspiel zwischen Rapid und Nürnberg vom 7. September berichtet. In der Regel enden Fussballspiele häufig in unnötigen innerproletarischen Kämpfen, wir freuen uns, dass wir diesesmal über gute Nachrichten aus der Dritten Halbzeit berichten können. Im zweiten Teil der Sendung stellen wir das neue Buch Nanni Balestrinis vor, das uns dankenswerterweise vom neuen Wiener Verlag Samizdat für eine Besprechung zugespielt wurde.
Unter anderem berichten wir über Thomas Meyer-Falk, der sich mittlerweile in Sicherungsverwahrung befindet. Außerdem gibt es einen Aufruf zum internationalen Solidaritätstag mit der Gefangenen Sonja Suder.
Diverse anarchistische Texte werden ebenfalls vorgestellt, z.B. geht’s um das neue Buch über den Anarchisten Luigi Lucheni.